Es gibt Situationen, an denen wir an unsere Grenzen kommen. Wenn wir in verwahrloste Wohnungen kommen und versuchen müssen zu helfen, diese wieder in einen Zustand zu versetzen, daß der Vermieter das Drama hinter der Geschichte und dessen Auswirkungen auf die Einrichtung der Wohnung nicht zum Anlass nimmt, die Mieterin zu kündigen. Wenn wir einem Menschen erklären müssen, daß der Arzt eine Krankheit diagnostiziert hat, die bereits in Kürze zum Tod führen wird – und daß eine schnelle Übersiedlung des Betreffenden nach Deutschland in ein spezialisiertes Hospitz die einzige vernünftige Option ist. Wenn wir für einen behinderten Menschen, dem das Zimmer in einer WG-Wohnung gekündigt wurde, einen Umzug mitsamt seiner chaotische Sammlung an Lebenserinnerungen in eine notdürftige Behelfsunterkunft machen müssen…..
In solchen Situationen wachsen wir über uns hinaus, mobilisieren wir Kräfte, deren wir uns nicht bewußt waren, überwinden wir uns und tun Dinge, die wir niemals für möglich gehalten hätten. Aber wir erleben dafür auch einen Dank der von uns begleiteten Menschen, der uns zutiefst zu Herzen geht. Und dann wissen wir: es war gut, daß wir diese Herztat getan haben. Mögen uns diese Kräfte erhalten bleiben, auf daß wir noch vielen Menschen Gutes tun können….