Hausärzte nehmen Angebote von herztat positiv auf

Die Idee kam aus Worms, trifft aber genauso auf Mallorca zu: Hausärzte wissen wie kaum eine andere Zielgruppe Bescheid über die persönlichen Rahmenbedingungen ihrer Patienten. Wenn Alleinstehende zunehmend soziale Kontakte verlieren und somit vereinsamen, so kann dies direkte Auswirkungen auf deren körperliche Gesundheit haben. Der (Wieder-) Aufbau von Kontakten kann somit positive Folgen für Psyche und organische gesundheit nach sich ziehen.

Die auf Mallorca in Angelegenheit von herztat kontaktierten Hausärzte (Allgemeinärzte) haben unser Angebot begrüßt und wollen es je nach Bedarf nutzen.

herztat freut sich auf die Zusammenarbeit !

Die „andere“ Seite Mallorcas

Nur allzu häufig ist Mallorca als die Insel der Schönen und Reichen in der Presse.  Neben dieser Glitzer-Seite gibt es aber auch das „andere“ Mallorca , das Mallorca der Einsamen und Zurückgelassenen .

Herr K. aus Consell lebte seit vielen Jahren auf Mallorca. Wie so viele versäumte er, nachdem er alle Versicherungen in Deutschland aufgegeben hatte, sich in Spanien ausreichend neu zu versichern. Mit zunehmendem Alter kamen die Krankheiten und Behinderungen. Er lebte allein auf einer winzigen Finca unter einfachsten Verhältnissen. Ein mallorquinischer Sozialarbeiter machte herztat auf Herrn K. aufmerksam. Nur war es in diesem Fall allein mit Ansprache und leichter Hilfe durch die eingesetzte herztat Patin nicht getan. Es stellte sich heraus, daß Herr K. nach Deutschland rücküberführt werden mußte, um dort – wieder ins deutsche Sozialsystem eingebunden und in einem Pflegeheim untergebracht – einen würdevollen Lebensabend verbringen zu können.  Waltraut Teising von der Deutschsprachigen Evangelischen Gemeinde kümmerte sich, unterstützt von der herztat Patin,  liebevoll  um alle Bürokratie bis hin zum Kofferpacken und den Flug nach Deutschland, wo er inzwischen glücklich angekommen ist.

Das Foto zeigt die rührende Verabschiedung von seinem geliebten Hund Backy , für den wir in Zusammenarbeit mit der Tierhilfe Mallorca e.V. ein neues Zuhause finden werden.

September 2018 : Erfahrungsaustausch der Paten

In den letzten Monaten haben wir den ersten sechs  Personen Kontakte vermitteln können:

Eine ältere Dame aus Llucmajor, selbst Künstlerin und seit Kurzem Witwe, fühlte sich in einem schleichenden Vereinsamungsprozess. Ihr fehlte der geistige Austausch über gemeinsame Interessengebiete. Ihr konnten wir eine Dame mit ähnlichen Interessen zur Seite stellen. Es ergaben sich bereits einige sehr gute Gespräche, bei denen sich beide Damen sehr wohl fühlten.

Eine bereits stark eingeschränkt bewegliche Dame aus Palma freute sich über den Kontakt zu einer Patin, die seitdem regelmäßig mit ihr kleine Wege zu nahegelegenen Cafés zurücklegt und dort schöne Stunden verbringt.

Einem krankheitsbedingt sprachlich stark behinderten Herrn konnten wir glücklicherweise eine ausgebildete Psychologin zur Seite stellen, die aufgrund Ihrer Berufserfahrung und mit viel Einfühlungsvermögen versucht, den Herrn aus seiner Isolation herauszuführen ……….

Diese und andere Fälle wurden bei unserem zweiten Patentreffen besprochen. Die gesammelten Erfahrungen sollen dazu dienen, denjenigen Paten , denen bislang noch niemand vermittelt wurde, auf deren zukünftigen Aufgaben vorzubereiten.

Erfolgsstory

Frau U. Stephan schrieb uns an. Sie hatte von herztat gelesen und lebt allein in einem wunderschönen Dorf am Rande der Tramuntana. Sie hatte früher stets viele Kontakte und kulturelles Interesse, aber im Laufe der Zeit sind Freunde und Bekannte verzogen oder verstorben. herztat konnte helfen: Dank Anna Lisa Eller aus Sineu, künstlerisch aktiv und ein Fan von Konzerten, konnten wir zwei Menschen mit sehr ähnlichen Interessen und Bedürfnissen zusammen führen. Frau Eller ist unglaublich kreativ in Vorschlägen für gemeinsame Unternehmungen. Nach einem ersten Treffen vereinbarte man einen gemeinsamen Konzertbesuch in Andratx. Die Stimmung und die Athmosphäre auf dem Konzert tat Frau Stephan sichtlich gut. Vor kurzem lud Frau Eller Frau Stephan zu einem Abendessen mit weiteren Freunden ein, diese brachte einen selbst gebackenen Mandelkuchen mit. Unser Photo zeigt die beiden Damen auf der Eller’schen Finca. Wir wünschen beiden viele weitere frohe gemeinsame Stunden und danken Frau Eller für Ihr ehrenamtliches Engagement. 

Hinweise von Bekannten/ Nachbarn können der Schlüssel zur Hilfe sein

Wie groß die Hemmschwelle der alleinstehenden Menschen ist, ihre Einsamkeit einzugestehen und sich zu melden, haben wir bereits erörtert. Aber wo ein Wille ist, ist bekanntlich auch ein Weg……

Ein Tipp einer / eines  Bekannten kann viel bewirken:

In zwei Fällen führte uns ein Tipp einer Bekannten zu den Betroffenen. Im ersten Fall rief uns eine Dame an, die uns auf eine alleinstehende in Palma lebende Frau aufmerksam machte. Sie selbst sei nicht mehr mobil genug diese zu besuchen. So bat sie uns, mit ihr Kontakt aufzunehmen. Wir trafen auf eine dankbare Person, die sich seit geraumer Zeit über die wöchentlichen Besuche ihrer Patin freut. Meist unternehmen sie kurze Spaziergänge im nahegelegenen Park. Ein gelungener Fall von hilfreicher Information zur Hilfe.

In einem anderen Fall führte uns eine Mail einer Dame, die sich um einen Herrn in sehr schwieriger Lage kümmerte und dabei zunehmend überfordert wurde, zu einer sehr traurigen Gesamtsituation. Unser hilfreicher Pate und eine Gemeindemitarbeiterin konnten dem Mann helfen, durch Zuhören und aktives Handeln. Der Mann ist inzwischen auf das Beste versorgt und dankbar für die Hilfe von herztat.

Schon 20 Paten – aber erst 4 Meldungen von Personen mit Kontaktwunsch

Die erfreuliche Meldung zuerst: Dank der Veröffentlichungen der herztat Aktivitäten in verschiedenen Zeitungen haben sich inzwischen 20 Personen gemeldet, die eine Patenschaft übernehmen wollen. Wie bereits im Juni berichtet, wurde das Angebot für ein erstes Kennenlernen und die Vermittlung von Schulungsinhalten gerne angenommen. Unser nächstes Treffen ist für September geplant.

Einsamkeit – ein sehr schambesetztes Thema

Trotz der mutmachenden Worte in den o.g. Veröffentlichungen haben sich in dem gleichen Zeitraum aber erst vier Personen gemeldet, die einen Wunsch nach Kontakt äußerten.  Sich zu melden erfordert zunächst das Eingeständnis sich selbst ( und schließlich auch anderen ) gegenüber, einsam zu sein und niemanden zu haben, mit dem man reden kann. Es braucht viel Überwindung der Betroffenen die Initiative zum Kontakt mit uns zu ergreifen. Und freilich auch viel Sensibilität im Umgang mit denjenigen, die diesen Schritt gegangen sind. Nach dem ersten Kontakt überwiegt die Dankbarkeit und die Betroffenen sind froh, einen Menschen gefunden zu haben, der zuhört und mit dem sie sich unterhalten und etwas unternehmen können.

herztat bekommt die Titelstory bei El Aviso

Nur wirklich interessante Beiträge schaffen es auf die Titelseite der Zeitungen. Wie sehr die Aktivitäten von herztat Bedürfnisse unserer Gesellschaft betreffen zeigt die Titelstory der Juli Ausgabe von El Aviso.

Unter dem Titel „Gemeinsam statt einsam“ wird dargelegt, mit welchen Maßnahmen herztat auf Mallorca alleinstehenden älteren Menschen helfen kann.

Wir freuen uns besonders darüber, daß sich wiederum einige Mitbürger für eine herztat Patenschaft interessieren.

Folgend der Link zum Beitrag von El Aviso :

El Aviso

Erstes Treffen der herztat Paten

Auf die Veröffentlichungen der herztat Aktivitäten im Mallorca Magazin und in der Mallorca Zeitung meldeten sich 15 Interessenten für eine Patenschaft. Mit diesen trafen wir uns ein erstes Mal im Garten des Gemeindehauses für Informationen und eine Kurzschulung.

Weitere Schulungsmaßnahmen mit Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch wurden vereinbart.

Kontakte zu alleinstehenden, älteren Menschen ohne nennenswerte sozialen oder familiären Anschluß erwarten wir uns ferner vom Krankenhausbesuchsdienst, der gezielt betroffene Deutsche in den spanischen Krankenhäusern aufsucht und Hilfe anbietet.

Interview im Inselradio

Pfarrerin Heike Stijohann und eine Mitarbeiterin haben im Mallorca – Inselradio ein Interview gegeben.  Neben dem Aufruf zu Patenschaften und der Sensibilisieren für die Zielgruppe unserer Stiftung wird auch das Zusammenspiel mit dem Krankenhaus – Besuchsdienst sehr gut erklärt.

Leider gibt es bei vielen älteren, alleinstehenden Personen eine Hemmschwelle sich zu melden und um Hilfe, also einen Besuch,  zu bitten. Viele Betroffene geben nicht zu, daß sie alleine sind und sich nach Besuch, einem Gespräch mit einem verständnisvollen Mitmenschen, sehnen.

Kontakte im Krankenhaus führen häufig direkt zu Menschen in eben solchen Situationen .

Anbei der Link zu dem Interview in voller Länge.

Interview im Inselradio