Nach 2monatiger Zugehörigkeit bei der herztat Stiftung bekam ich meinen „Senior“ Rolf, ein sehr unkontenvioneller 75jähriger, zugeteilt. Er wohnte zu dieser Zeit seit 15 Jahren in einem Van, den er zum Camper umgebaut hatte. Er fühlte sich dort sehr einsam und allein. Nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass er an Lungenkrebs leidet. Mit meiner Hilfe und der Hilfe meines spanischen Mannes haben wir es geschafft, ihn in ein Heim für sozialschwache Menschen unterzubringen. Er – und ich – waren sehr sehr glücklich mit dieser Situation. Er sagte, der liebe Gott habe ihm einen Engel geschickt (das sei wohl ich ☺ ). Ich habe ihn begleitet zu Arztterminen, im Krankenhausaufenthalt, bei wöchentlichen Treffen am Meer mit seinem geliebten „Cafe con Leche“. Per Whattsapp waren wir mehrmals wöchentlich im Kontakt und wenn er nicht sofort antwortete, machte ich mir gleich Sorgen um ihn. Aber er war eine harte Socke. Leider ging es ihm (wie der Arzt vorausgesagt hatte) dann schlechter und schlechter. Er aber sagte, dass er nicht mehr leben wollte und das Schöne sei es, dass er keine Schmerzen habe. Am 20.08.22 ist er verstorben, seine Einäscherung war am 22.08.22, an der ich mit einer Bekannten von ihm teilnahm. Seine Salzurne habe ich mit „einem lachenden Auge“ vom Beerdigungsinstitut mit dem Motorrad abgeholt. Genau so unkonventionell, wie „mein Rolf“ war. Er war oft sehr schwierig, aber trotzdem hatte er das Herz auf dem rechten Fleck. Habe ihn am 04.09.22 auf seiner Seebestattung begleitet. Es war mir eine Ehre, ihn in seinen 10 letzten Lebensmonaten begleitet zu haben – eine Aufgabe, die mich zutiefst befriedigt hat.